Philippi
Philippi - Bei Philippi sehen wir uns wieder
Bei Philippi fand die Entscheidungsschlacht um die Nachfolge Cäsars statt. Im Bühnenstück William Shakespeares "Julius Cäsar" erscheint Brutus der Geist Cäsars und spricht die bekannten Worte "Bei Philippi sehen wir uns wieder" eigentlich stammt das Zitat aber von Plutarch. Hier, in Phillipi, standen sich Brutus und Cassius, die Cäsar ermordet hatten, auf der einen und Octavian (Augustus) und Marcus Antonius auf der anderen Seite gegenüber. Bei der Schlacht 42 v. Chr. verloren Brutus und Cassius und ließen ihr Leben.
Ursprünglich wurde die Stadt von Thrakern im 5. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Der Name der Ausgrabungsstätte geht auf Philipp den Großen (Philipp II., Vater Alexanders des Großen) zurück, der die Stadt nach sich benannte. Vorher hieß sie Krinides und davor Daton. Philippi lag an der römischen Via Egnatia, die von Dyrrhachium (heute Durres, Albanien) nach Byzantium (später Konstantinopel und heute Istanbul) geführt hat. In Philippi herrschte 47 n. Chr. die Pest, Ende des 6. Jahrhunderts wird die Stadt überfallen und ein Erdbeben zerstört später große Teile des Ortes. Die einst mächtige Stadt wurde zum Dorf. Nicht bekannt ist, wann die Stadt endgültig verlassen wurde, sie bestand jedoch bereits im 16. Jahrhundert nur noch aus Ruinen.
Nachdem Apostel Paulus bei Neapoli (heute Kavala) im Jahr 49 oder 50 n. Chr. zum ersten Mal europäischen Boden betreten hatte, gründet er zusammen mit seinem Gefolgsmann Silas die erste christliche Gemeinde Europas in Philippi. Hier predigte er und taufte Lydia, hier wurde er auch verhaftet. Nachdem ein Erdbeben die Gefängnismauern öffnete, sich daraufhin der Wächter selbst töten wollte, Apostel Paulus ihn aber daran hinderte, zumal alle Gefangenen noch da waren, wurde dieser Wächter zu einem der ersten Christen in Europa. Später besuchte Apostel Paulus noch zweimal Philippi und schreibt aus seiner Gefangenschaft in Rom Briefe an die Gemeinde. Noch heute existiert die Redewendung, sich "vom Saulus zum Paulus" verwandeln. Gemeint ist dabei, dass sich ein böser zu einem guten Menschen wandelt. Sie geht auf Apostel Paulus zurück, dessen Name aufgrund seiner Biographie dafür steht, dass sich Menschen ändern können.
Die Ausgrabungsstätte Philippi befindet sich bei dem kleinen Ort Krinides. Achtung! Der moderne Ort Philippi liegt auch in der Nähe, hat aber mit der Ausgrabungsstätte nichts zu tun.
Strände:
Der nächste Zugang zum Meer ist in Kavala, 18 km weit weg, also in 25 Minuten zu erreichen. Dort gibt es einen kleinen, aber nicht besonders schönen Stadtstrand. Etwas bessere Strände gibt es westlich von Kavala Nea Iraklitsa in 28 km, also 30 Minuten Entfernung und in Paleo Tsifliki, 21 km, also 35 Minuten weit weg.
Kultur:
In Philippi gibt es ein modernes Archäologisches Museum mit zahlreichen gut erhaltenen und interessanten Fundstücken. Zu den Besonderheiten der Ausgrabungsstätte gehören das beeindruckende Amphitheater mit vielen spannenden Details, das von Philipp erbaut wurde und die Ruinen der frühchristlichen (byzantinischen) Basilika. Auf dem Berg über der Ausgrabungsstätte befindet sich eine Festung (Akropolis). Sie ist nach einer gut zweistündigen Wanderung zu erreichen. Schöne Ausblicke erhält man, wenn man die Reste des Forums besichtigt, im Hintergrund die Akropolis. Einmalig auch der Eindruck, wenn man von Philippi aus mit den Säulen und Ruinen über die Weiten der Ebene bis hin zu den Panagia-Hügeln sieht. Im Amphitheater stehen und die Stimmung auf sich wirken lassen ist ebenfalls eine kleine Zeitreise. Seit dem Jahr 2016 ist Philippi auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe.
Nachtleben:
Im Ort Krenides gibt es ein paar Kaffeehäuser (Kafeni) und kleine Tavernen. Sehr viel los ist hier nicht, aber der ursprüngliche griechische Charakter ist unverfälscht, zumal es auch kaum Touristen gibt. Nur tagsüber kommen mit Bussen Besucher oder auch individuell reisendende, die jedoch nicht übernachten. Wer lebhafteres Nachtleben sucht, ist in Kavala und Drama besser bedient.
Ausflugsmöglichkeiten:
Philippi selbst ist das Ausflugsziel. Von Thasos und den Strandorten um Kavala werden Tagesausflüge nach Philippi angeboten. Gänzlich ohne touristische Verfälschungen ist Drama, der Ort liegt 25 km entfernt und ist sehr gut mit den KTEL-Bussen erreichbar, denn Philippi liegt an der Strecke Drama-Kavala.
Dasmalerische Kavala, in einen Hang gebaut und mit einer osmanischen Festungsburg oberhalb des Yachthafens ist sehenswert, es wird das Monte Carlo Griechenlands genannt und ist nur 18 km entfernt. Die Tropfsteinhöhle Alistrati, die zu den schönsten Höhlen Europas gehört und in einem Kilometer Länge begehbar ist, liegt in 53 km Entfernung, ist also in rund einer Stunde erreichbar.
Kosten vor Ort:
In Philippi ist es um einiges günstiger als der griechische Durchschnitt, denn der Tourismus hat den Ort noch weitgehend verschont. Tzatziki bekommt man in den Restaurants ab 3€, Gyros Pita ab 2€ und Moussaka ab 6,50€. In den Tavernen von Krinides essen die Einheimischen selbst, dementsprechend ist die Küche auch wirklich gut.
Erreichbarkeit:
Der Flughafen Thessaloniki ist 180 km, damit 2 Stunden entfernt. Der Flughafen Kavala 48 km, also 45 Minuten weit weg. Mit dem KTEL erreicht man Krinides sowohl über Drama als auch über Kavala, es liegt an der Strecke. Von Thessaloniki aus kommend, sollte man den Weg über Drama wählen, weil es hier mehr Verbindungen gibt.
Gesamtfazit:
In Philippi kann vielschichtige Entwicklung erfahren und sehr interessant aufbereitete Geschichte erlebt werden. Einige sehr gut erhaltene Details sind spannend anzusehen und die zum Teil gut erhaltenen Ruinen bieten auch für Kinder etwas Handfestes zu betrachten und ihnen damit einen ganz guten Einstieg in die Historie. Der stimmungsvolle Ort ist etwas für Interessierte, die sich gern in die Vergangenheit versetzen und die Geschichte anhand der Fundstücke und Ruinen kennenlernen wollen.
Hotels bei Philippi*:
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